ROLFING

Die Methode und ihr Ursprung

MANUELLE FASZIENARBEIT

und EMBODIMENT

Rolfing ist eine Form von manueller Körperarbeit und Bewegungsschulung, die durch ein tiefwirkendes und zielgerichtetes Ausbalancieren des körperweiten Fasziennetzes auf mühelose Aufrichtung, Bewegungsfreiheit, persönliches Wohlbefinden und das Lösen chronischer Belastungen abzielt.

Das Fasziennetz ist ein sehr anpassungsfähiges Gewebe, das stark auf die Art und Weise der Beanspruchung reagiert. Faszien werden beispielsweise geformt durch Stress, intensive Lebenssituationen, Unfälle, Operationen, Narben, Krankheiten, eine unausgewogene Ernährung, aber auch durch Sport und Gewohnheiten wie zum Beispiel die Art zu atmen, zu essen oder zu sitzen.

Durch eine Kombination aus kräftiger und achtsamer Mobilisierung der Faszien, Wahrnehmungsübungen und Bewegungsschulung können chronische Spannungsmuster gelöst, Gelenke entlastet und der gesamte Körper ausbalanciert werden. Es wird oftmals als ein Gefühl von mehr Raum, Leichtigkeit und fließender Bewegungen beschrieben. Außerdem werden Durchblutung, Wahrnehmung, Koordination, Stabilität und Beweglichkeit im Alltag und Sport gesteigert.

Rolfing kann auch als Möglichkeit für Veränderungen im Leben gesehen werden. Als prozessorientierte Form der Körperarbeit unterstützt Rolfing die persönliche Entwicklung und die Entfaltung des eigenen Potenzials.

 

Dr. Ida Rolf

Dr. Ida Pauline Rolf (1896-1979) war eine Pionierin der Körperarbeit, die die wichtige Rolle der Faszien und der Schwerkraft für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden erkannte.

Als eine der ersten Frauen in den USA erwarb Ida Rolf ihren Doktortitel in Biochemie. In den folgenden 12 Jahren arbeitete sie am Rockefeller Institut für medizinische Forschung und reist in die Schweiz, um Mathematik, Atomphysik und Homöopathische Medizin zu studieren. Sie widmete auch viele Lebensjahre der Erforschung anderer alternativer Heilmethoden: Yoga, Osteopathie, Chiropraktik, Alexander Technik, Feldenkrais und die Arbeit von Alfred Korzybski über die Stadien des Unterbewusstseins.

Ida Rolf nutze ihr Wissen, um Antworten auf gesundheitliche Fragen von Familie und Freunden zu finden und entwickelte so ihre eigenen Methoden der manuellen Therapie. Mitte der 1950er Jahre begann sie, ihre Methode zu unterrichten und entwickelte schon bald die Serie der 10 Rolfing-Sitzungen. 1971 gründete sie das „Rolf Institute of Structural Integration“ (heute: Dr. Ida Rolf Institute) in Boulder/Colorado. Als Ida Rolf 1979 starb, hinterließ sie eine lebendige Methode, die heute von mehr als 2000 zertifizierten Rolfern weltweit angewandt wird.